G503.AT

Hallo,

ich bin wegen der Suche nach dem Hersteller meines Alu-Daches heute Mitglied bei G503.at geworden.
Seit über 30 Jahren lag das Alu Dach - weitgehend intakt, mit kompletter Verglasung und mitsamt Türen und 2 Hilfsblechen - auf meinem Dachboden. Jetzt prüfe ich eine Restaurierung und den Einsatz als rasch montierbares Hardtop. Der 44iger Willys mit Dach stammt vom Bundesheer.

Nach langem Suchen habe ich erstmals einen weiteren Jeep im Internet mit exakt diesem Dach gefunden :
http://g503.com/forums/viewtopic.php?f=10&t=180794

Ich wählte diesen Link, weil das Dach dort ok ist, bei meinem sind die Alutüren "wenkat", der Lack fehlt schon großflächig, schaut optisch momentan nicht gerade toll aus.

Weiß jemand mehr über dieses Dach, außerhalb Österreichs ist es offensichtlich unbekannt. Kennt jemand den Verfasser dieses Beitrages auf g503.com, es dürfte ein Österreicher sein bzw. Bezug zu Österreich haben (Nickname!) ? Ist er unter anderem Namen im hiesigen Forum ? Vielleicht hat er inzwischen weitere Infos gesammelt. Für die Restaurierung ist es möglicherweise hilfreich mehr zu wissen. Es dürfte auch ein Stück österreichischer Militär-Fahrzeugeschichte in diesem Dach drinnen stecken.

Gruß aus Klagenfurt
Jean52

Hallo,

Sieht man nicht oft, aber ja diese Dächer gab es beim Bundesheer. Ein Freund von mir ist so ein Gerät in den 70ern als Kommandantenfahrer gefahren. Ich würde auf die üblichen Verdächtigen tippen, Strager in Leobersdorf oder die Firma Lohner in Wien.

lg

Tom

ein paar Bilder hätt ich.
Die (oder ähnliche?) Dächer gabs auch schon vor dem "Bundesheer"
Die Bilder sind alle zwischen 1945 und 55 in Tulln gemacht worden...










lg

Hallo Tom und Otisray,

Danke für die Bilder und den Kommentar. Tom, das mit Strager habe ich schon abgeklopft (weil Typenschild im Armaturenbrett) . Der "Firmenhistoriker" dort ist sich sicher, dass Strager nur Vertragswerkstätte für Wartungsarbeiten an BH- Fahrzeugen war, jedoch keinesfalls Hersteller.

Eine Fährte führt nach Steyr. Da gab es ein, wenn der untenstehende Link richtig informiert ist, ähnliches Dach - aber eben nur ähnlich (Fenstergröße/Frontscheibe).
http://cj3b.info/Hardtops/ArcticTops.html.

Gruß

Jean52

"Eine Fährte führt nach Steyr. Da gab es ein, wenn der untenstehende Link richtig informiert ist, ähnliches Dach - aber eben nur ähnlich (Fenstergröße/Frontscheibe).
http://cj3b.info/Hardtops/ArcticTops.html.

hier ist das Steyr-Foto als ganzes:



Knut

Die Dächer wurden 1947-1953 von der 7845th und 7848th Ordnance Maintenance Group im Ordnance Rebuild Shop ESSLINGEN gefertigt.
Von 1953-1965 war dies die 51st Ordnance Group. Die Arbeiten wurden aber schon früh an die Daimler-Benz AG übergeben.

Hauptsächlich in den folgenden acht Depots wurde bei minimalen Kosten bis 1954 alles repariert oder neu erstellt, was wirtschaftlich vertretbar war.
Aalen
Böblingen
Butzbach
Esslingen
Karlsfeld
Mainz
Ober-Ramstadt
Schwäbisch Gmünd

Es gibt eine extrem seltene Broschüre von der US-Army über die Arbeiten in ESSLINGEN.
Diese nennt sich "The 10.000th rebuild Jeep" vom 22. Juli 1948.
Mit einem Personalstand von 1338 Facharbeitern (1948) kann man sich vorstellen, was da an Jeeps "rebuild" wurde.



In Österreich gab es keine US-Einrichtung für Wiederaufbereitung,
daher wurde in privaten Unternehmen wie Steyr ähnliche Umbauten gefertigt, aber nur in geringer Stückzahl.

Giorgio

hallo leute!

wo habt ihr den dieses material her?? ich finde es wirklich toll was da in "privten arhiven" alles zu finden ist!

wo wären all die dinge gelandet wenn es solche spinner wie uns nicht gäbe??

lg und einen beschaulichen advent

peter

Diese Unterlagen habe auch ich nicht im Archiv, aber über die Jahre der Forschung habe ich liebe Freunde rund um die Welt gefunden,
die mir dieses Material zur Verfügung stellen.

Gibt´s im kommenden Jahr in dem neuen Buch von mir.
Wird detaillierter als alles, was bisher am Markt ist - und in Deutsch & Englisch.

Nähere Infos hier im Forum, sobald es fertig ist.

Giorgio

Aber gut Idee bezüglich den Archiven und "Spinnern"!

Hat jemand ein Foto zu Hause vom österreichischen Bundesheer oder aus der Besatzungszeit das folgendes zeigt:

Einen Jeep ohne Modifikationen (meinen) mit der
hood-number 20470277
oder
Kennzeichen W160613

Außerdem suche ich noch meine originale Typenplakette vom Handschuhfach,
die ein Bundesheerler mal als Souvenier mitgehen hat lassen.
MB 291704


Vielen Dank, Giorgio

Hallo,

Dank Giorgos Beitrag klärt sich die Story. Mein Jeep wurde in Florenz, ebenfalls von der 7848igsten OrdMaintGroup rebuilt. Und zwar durch FIAT. Datum fehlt leider auf der Plakette.

Ich hatte die Herkunft des Daches dort schon einmal vermutet, aber dann wieder verworfen (Italien hat ein warmes Klima, braucht kein Winterdach. In Europa fahren lt. meinen Internetrecherchen mehrere rebuilt-Jeeps aus Florenz herum, aber ohne Dach.) "rebuilt" heißt also defacto "Dachaufbau hinzugefügt".

Offensichtlich hat man in Florenz ein eigenes Dachdesign verwandt, mit weniger Rundung in der Dachlinie als in Deutschland, allerdings mit einer nicht sonderlich eleganten Türaufhängung, die ein separates Hilfsblech benötigt.

In Tulln fanden sich beide Varianten, wie man auf den Fotos des Kollegen sieht.

Gruß Jean52
P.S. Ich habe den Beitrag 2x verfasst, hoffentlich kommt er nicht doppelt.