einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wischer

Alles Rund um den 1/4 Tonner aus dem WW2

einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wischer

Beitragvon Werner » Mo 6. Sep 2010, 13:36

Hallo!

Ich beschäftige mich mit der Vorbereitung einer historischen Anmeldung. Der Willys MB BJ 44 lief in Deutschland mit H-Kennzeichen und wurde in Deutschland im August 2010 abgemeldet. Ich habe natürlich Giorigos Thread zur historischen Anmeldung gelesen, folgendes bleibt für mich offen:

Fragen zur elektrischen Anlage:
Brauche ich ein Standlicht/Begrenzungslicht (nicht vorhanden) - können die Tarnlichter als Begrenzungslicht verwendet werden?
Brauche ich Kennzeichenbeleuchtung hinten (nicht vorhanden)?
Brauche ich Kontrollleuchten für Abblendlicht, Fernlicht, Blinker (nicht vorhanden)?
Brauche ich eine Lichthupe (nicht vorhanden)?
Brauche ich eine Warnblinkanlage (die ist vorhanden!)

Scheibenwischer:
Das Fahrzeug war in D angemeldet und hat den manuellen (eigentlich ursprünglich originalen) Scheibenwischer. Ist Umrüstung auf Unterdruckwischer notwendig oder hat es einer von Euch mit den manuellen Wischern geschafft?

Militärische Anhängekupplung:
Auch beim deutschen Fahrzeugbrief ist eingetragen: nur zu Rangierzwecken.
Wie schaffen es einige von uns, in Österreich mit einem MB mit Originalanhänger herumzufahren?

Danke für Euren Input!
Werner

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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon m37flo » Mo 6. Sep 2010, 15:43

Hallo

Mein Tipp: Sachverständigengutachten machen lassen!!! Und keine Probleme bei der Abnahme!!!

Ich hab das mit dem Dodge auch so gemacht und der Prüfer hat gerademal eine Runde um den Wagen gemacht -> kein starten des Motors, keine Lichtkontrolle.....nix!!!

Vielleicht lags da dran das der Wagen eine österr. Einzelgenehmigung als LKW hatte. Das war bei mir ja auch nur eine Umtypisierung!

Aber mit deutschen Brief ..... ist ja EU...... soll auch kein Problem sein!!!

Kosten für das Gutachten - ich glaube das waren 200 oder 250€!

Wenn etwas am Wagen nicht passt weis der Gutachter! (Gutachter : Hr. Aprent wie bei Giorgio)

mfg

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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Giorgio » Mo 6. Sep 2010, 20:42

Hallo Werner.

.) Standlicht? Hast du die originalen Sealed Beam Einsätze drin?
.) Kennzeichenbeleuchtung hinten ist Gesetz! Bei langer Nummertafel 2 Stück.
.) Keine Kontrollleuchten vorgeschrieben!
.) Lichthupe hatte der Jeep original links neben dem Kupplungspedal - besser bezeichnet als Auf- Abblendlichtschalter.
.) Keine Warnblinkanlage vorgeschrieben!

----- kein Rückfahrscheinwerfer, keine Blinker, kein..., kein...!

Als historisches Fahrzeug gilt der originale Bauzustand zur Zeit der Fertigung.
Alle andere ist deine Bequemlichkeit & Sicherheit.

Ansonsten hat Flo den besten Kontakt schon genannt. Da hast du dann keine Probleme mit irgendwas!

Lg, Giorgio :joint:
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Viktor » Di 7. Sep 2010, 14:11

Ergänzung zu der Anhängergeschichte:

schwierig. Im Grunde tragens dirs nicht ein, ich habe aber schon diverse Formulierungen gesehen, wie z.b. Abschlepphaken, Rangierkupplung, Militärhaken, etc...
Im Grunde dürftest du zivil garnicht damit fahren, und kannst nur hoffen, das sie eingetragen wird.

grüsse >Vik<
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Giorgio » Di 7. Sep 2010, 21:23

Vik hat vollkommen Recht!

Sei froh, wenn du deine Kupplung am Jeep überhaupt behalten darfst!
Von Hängerziehen ist derzeit bei den Zulassungsbehörden gar keine Rede.

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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Werner » Mi 8. Sep 2010, 07:25

Vielen Dank für Eure Kommentare und Tipps! Damit ist mir schon sehr geholfen.

Somit muß ich eigentlich fürs Erste nur die Kennzeichenbeleuchtung anbringen. Dann werde ich wohl zu Herrn Aprent gehen.

Die Schwierigkeiten mit der Anhängekupplung hatte ich ja in Euren diversen Kommentaren in älteren Threads schon gelesen. Ich kann mich nur erinnern, daß ich vor einigen Jahren bei einem Oldtimertreffen in Markt Hartmannsdorf (südlich von Gleisdorf, Steiermark) einen Jeep mit Anhänger gesehen hatte, mit Straßenzulassung. Der ist dort nicht nur gestanden, sondern auch mit Anhänger vom Gelände wieder abgefahren. Weiter habe ich ihn nicht verfolgt. Kann natürlich sein, daß er 3 Kurven weiter einen Transporter hatte, auf den er den Hänger geladen hat.

LG
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Viktor » Mi 8. Sep 2010, 12:39

fahren kann man ja... die hänger haben auch alle strassenzulassungen... das ist so legal.
die kupplung am zugfahrzeug ist oftmals das problem.

grüsse >Vik<
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Gerald » Do 9. Sep 2010, 06:45

hi,
für meinen jeep hat der himberger eine einzelgenehmigung gemacht. dafür war lt. seiner aussage eine blinkanlage, unterdruckwischer, begrenzungslichter und bremslicht notwendig. in der einzelgenehmigung als historisches fahrzeug ist ein foto nur von vorne drinnen. für den hänger habe ich auch eine einzelgenehmigung. damit habe ich beide angemeldet und fahr auch so damit.
lg
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Werner » Do 9. Sep 2010, 07:46

Hallo!

Je mehr man fragt, desto grotesker werden die Unterschiede zwischen den Antworten. Giorgio sagt daß man nur das braucht, was damals original dran war. Änderungen darüber hinaus dienen nur der eigenen Sicherheit im Verkehr. Ausnahme: Kennzeichenbeleuchtung und Anhängekupplung. So hat er seine Zulassung auch mit Herrn Aprent durchgebracht.

Gerald sagt man braucht auch Unterdruckwischer und Begrenzungslichter.

Ein Jeepfahrer aus der Obersteiermark, (weiß nicht ob man den Namen hier nennen darf) sagt daß man Unterdruckwischer, Kontrollleuchten, Begrenzungslichter, Lichthupe braucht. Er ist pensioniert und war bei der Stmk. Landesregierung für Einzelgenehmigungen in der Petrifelderstraße tätig. Er sollte es also eigentlich wissen.

Mir gefällt Giorgios Lösung am besten und versuche es mit Herrn Aprent.

Vik und Gerald:
Langsam begreife ich: Keiner will die militärische Anhängekupplung genehmigen, der dazugehörige Anhänger bekommt aber seine Einzelgenehmigung. Wie läuft das dann bei Polizeikontrollen ab? Schon Erfahrung damit gemacht? Interessiert sich die Exekutive in erster Linie dafür, wie schön so ein Willys / Bantam Gespann ist oder fangen die Herrschaften an nach Ordnungswidrigkeiten in der Zulassung zu suchen?

LG
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Re: einige Fragen zur historischen Anmeldung: Elektrik, Wisc

Beitragvon Viktor » Do 9. Sep 2010, 08:33

Was ich so mitbekommen habe, sind die diversen Behörden, die Eintragungen machen, oftmals sehr launisch.
FAKT ist, das z.b. die Wischer da sein müssen, wenn orginal vorhanden, aber nicht festgelegt ist, ob die elektrisch, unterdruck oder händisch gehen sollen.
mit elektrischen wischern zb. wirst du ein problem beim historischen haben, denn das ist FALSCH. sogar bis zum Bundesheer in den 90ern hatten die Jeeps Unterdruckwischer.
Nur die ersten baujahre hatten handwischer. wann genau der changeover war weiss ich nicht auswendig.

Meines wissens nach sind jedenfalls blinker historisch nicht korrekt, wenn du aber keine oben hast, wirds wegen der StVO schwer... bekommst dann möglicherweise haufenweise einschränkungen draufgedrückt. Ich denke man muss immer den mittelweg finden, wenns um die sicherheit geht... und blinker sind schon was sehr sinnvolles, heutzutage. Lichthupe gibts wie gioirgio sagt eh orginal... also sehe ich da kein problem.

wegen der hänger: hatte noch keine kontrolle wie ich mit gespann gefahren bin. beim pickerl müssten sie auch motzen, tun sie aber nicht. ich denke es ist wohl allgemein ersichtlich, das diese hänger zu diesen zugfahrzeugen gehören, und immer schon gehört haben. ist ja nicht logisch die dinger an einen traktir zu hängen (die haben oftmals die kupplungen eingetragen, bzw. fallen unter landwirtschaftliche zugmachinen....

grüsse & bis dann >Vik<
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