Repros.

Allgemeine Diskussionen und Gespräche rund um unsere geschätzten Fahrzeuge

Repros.

Beitragvon Colt » Sa 11. Sep 2010, 00:04

Hallo Vik.

Repros - das ist ein Thema! In der Szene herrscht immer mehr Unmut und es wird heftig darüber diskutiert.

Zulassungen von Repro-Jeeps sind meines Wissens derzeit so gut wie immer historisch! Es kommt darauf an, wie ich das Teil bei der Prüfstelle präsentiere und wie gut die sich auskennen. Ersteres ist sicher gut, zweiteres immer mieß! So werden viele Philippinos mit schlimmsten Fall Baujahr 2010 nicht nur bei euch zu historisch wertvollen Fahrzeugen.
Aber, es ist schon am Laufen und für historische Zulassungen sind verpflichtend SV-Gutachten nötig.
Die SVs werden immer besser und so kann (und ist) es schon mal vorkommen, daß auch ein originaler Jeep aber mit Repro-Wanne keine historische Zulassung mehr erhält. Davon hängt nämlich auch der Schätzwert des Fahrzeuges ab, für den eine Versicherung gerade stehen muß.

Historisch heißt: Alle drei Hauptkomponenten original (Chassis, Karosserie, Motor)!!!
...und wer denkt, das erkennt man nicht, irrt gewaltig!

Wäre ja einfach Geld zu machen! Kauf mir um 35.000- einen Oldi in den USA, bringe ihn hier als historisch durch und bei einem Totalen zahlt die Versicherung dann den Marktwert eines Originalen von 350.000,-. Holy crabshit - ich hab ne´ neue Beschäftigung gefunden und hör´ auf zu arbeiten!

Bei den Jeeps ist man noch nicht so scharf, da Neupreis der Asiaten und Wert der Alten derzeit etwa gleich ist.
Aber!
Originale werden immer teurer - Asiaten sind normale Fahrzeuge, die den gleichen Regeln unterliegen wie jedes 08/15 Neufahrzeug.
Denn kauft du gerne einen 20 Jahre alten Renault, der damals 10.000,- gekostet hat heute um 20.000,-? Wohl eher nicht!
Ich kenne einen Fall, der auf einem Nachbau für teures Geld sitz und keine Zulassung als Historischer erhält. Damit gelten die Regeln für Neufahrzeuge (Licht, Abgase, Bremsen, Sicherheit, ...) Nach dem Vorfahren hat er jetzt vorläufig gar keine Straßenzulassung mehr bis der derzeit gültige verkehrstaugliche Zustand hergestellt ist!!! Bevor ich als unwissender Neuling einen Oldi kaufe bei dem ich mich nicht auskenne, würde ich immer vor Vertragsabschluß einen SV beiziehen.

Und noch eine Botschaft: Der Zustand "Oldtimer" wird verschwinden. Es gibt dann nur noch "historisch erhaltungswürdiges Fahrzeug".
Den müssen alle vor 1980 gebauten über Kurz oder Lang vorweisen, wenn sie weiter in Betrieb gehalten werden wollen. Das bedeutet dann SV-Gutachten und Vorfahren bei der Prüfstelle . :D Dabei wird auch der Erhaltungszustand & die Straßentauglichkeit wesentlich genauer unter die Lupe genommen. :D

Wir sagen: Typengerechte Restauration in den Originalzustand oder weg mit den alten Karren, die durch ihren desolaten Zustand die Sicherheit auf den Straßen gefährden, möglicherweise die Umwelt verpesten und damit dem Ruf der Szene schaden!
We keep them rolling! Aber nicht als rollende Leiche, sondern als verkehrstüchtiges & umweltgerechtes Fahrzeug!


Wenn ihr wüßtet, daß bei den renommiertesten Oldtimer-Rallys & Ausstellungen oft Repros als extrem seltene Fahrzeuge typisiert und zugelassen sind.........!
Das ist ein Thema, bei dem uns das Kotzen kommt! Solche Machenschaften sind für uns reiner BETRUG!

Babs :cry:
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Re: Repros.

Beitragvon Markus » Sa 11. Sep 2010, 23:49

Endlich mal einer dem ich zu 1000 prozent zustimmen kann und muss. Blos mit dem umweltgerechtem müssen oder können wir drüber diskutieren.
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Re: Repros.

Beitragvon m37flo » So 12. Sep 2010, 07:48

Ganz deiner Meinung!!!!

Hey Giorgio, kannst dich bei der Murtalclassis an den Porsche erinnern -> das war so ein Fall!!! Haben ja damals schon darüber abgelästert!!!
:roll:
Lg

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Re: Repros.

Beitragvon cucd » So 12. Sep 2010, 10:29

wobei ich ganz froh bin das die ganzen einzelteile noch gebaut werden
so gibt es die möglichkeit solche fahrzeuge auch noch zu fahren und man muss sie nicht ins museum stellen
ich möchte nicht wirklich eine bremsleitung aus dem jahr 1946 verwenden um als historisch zu gelten

100% repros die sich als historisch ausgeben gehen natürlich gar nicht, da bin ich ganz eurer meinung

gruss frank
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Re: Repros.

Beitragvon Viktor » Mo 13. Sep 2010, 08:15

sehe ich genauso...

ersatzteile sind gut, auch neuanfertigungen von kaputten teilen... gerne auch mit repro teilen, wenn nicht anders verfügbar. aber die grundsubstanz komplett NUR aus repros aufzubauen, ist einfach kein orginales fahrzeug.

bzgl. umweltfreundlich: da müsste man diksutieren... denn so wie die momentan mit den umweltzonen & co rummachen, darfst dann glei garnimmer fahren.

Ein Repro Jeep BJ 2008 wird dann wohl erst 2038 historisch... dann wohl selten, als "einer aus der Zeit, wo man damals vereinzelt Jeeps aus dem WW2 nachgebaut hat, um geschäfte zu machen."

grüsse >Vik<
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Re: Repros.

Beitragvon Giorgio » Mo 13. Sep 2010, 20:38

Nah also.

Großartige Meinung!

Einzelteile = Ersatzteile ist ok und super (Bremsleitungen, etc.)
Gleich eine ganze Karosseriewanne zu kaufen geht dagegen bei mir nicht! Kaufen schon, montieren auch, aber dann bitte beim Sachverständigen gleich freiwillig angeben. Die Restauration einer originalen Wanne mit der originalen Blechstärke kann schon mal das 2-3fache einer philippinischen Billig-Blech-Neu-Wanne kosten.
Das wird aber auch im Schätzwertgutachten berücksichtigt.
Bei richtigen Sammlerstücken wie seltenen Mercedes oder Bugatti werden die Karosserieteile mit der Hand aus Blechplatten getrieben. Da wären die Fiberglasteile der Repros aus den USA sicher auch billiger.

Ja, ja lieber Floh - der Porsche vom James Dean!
Kommt mir immer wieder auf allem möglichen Rallys & Treffen unter.
Wurde sogar als Original auf der Ennstal Classic zugelassen und ist eine US-Repro BJ 2006, typisiert als historisch im Bglnd nachdem in der Stmk das nicht ging.
:bash:
Übrigens: Auf dem größten US-Car Treffen Österreichs gestern/vorgestern war das auch ein heißes Thema.
(PS: Hab wieder den 1ten Platz in der Gruppe der US-Offroads gemacht.)

Neuer Jeep und 2038 historisch: So einfach geht das auch nicht! Derzeit ist 1980 in Österreich eingefroren und es wird diskutiert das auf 1976 oder sogar 1972 zurüchzusetzen. Dieses Datum bleibt, das heißt jünger als 1980 wird keiner mehr Oldtimer, nur Youngtimer.


Lg, Giorgio :joint:
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Re: Repros.

Beitragvon Giorgio » Di 14. Sep 2010, 13:47

Hey Babs....und da haben wir es auch schon.

Gültig ab 14.06.2010 (auch strenge neue Richtlinien für Importe von Oldtimern)

ZITAT: (http://portal.wko.at/wk/format_detail.w ... ,Oldtimern)

Nationale Richtlinie zur Einreihung von Kraftfahrzeugen von geschichtlichem bzw. völkerkundlichem
Wert (sog. historische Kraftfahrzeuge bzw. „Oldtimer“ d. Pos. 9705)
Für die Einreihung von Fahrzeugen in die Position 9705 der Kombinierten Nomenklatur, als Fahrzeug mit
geschichtlichem und völkerkundlichem Wert, ist ein Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen
vorzulegen, aus dem - unter Bedachtnahme auf die im angeschlossenen Darstellungsvorschlag angeführten
Punkte - hervorgeht, welche Beschaffenheit bzw. Merkmale das gegenständliche Fahrzeug zum Zeitpunkt
der Abgabe des Gutachtens aufweist.
Der Nachweis durch ein Gutachten kann unterbleiben, wenn die Nämlichkeit des Fahrzeuges an Hand der in
Lexika, Fachzeitschriften oder Fachbüchern (z. B. der approbierten Liste der historischen Fahrzeuge des
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, Beirat für historische Fahrzeuge) enthaltenen
Darstellungen eindeutig festgestellt werden kann und eine Einreihung zweifelsfrei möglich ist.
Für eine bundesweit einheitliche Anwendung der Erläuterungsbestimmungen zur Position 9705 des Amtsblattes
der Europäischen Union C-272/2009 vom 13. 11. 2009 sind die nachstehend angeführten Begriffe wie
folgt auszulegen:
 Originalzustand bzw. unwesentliche Änderungen:
Folgende Elemente müssen mindestens im Originalzustand (auch mit Reparaturen unter Verwendung
von dem Original entsprechenden Ersatzteilen und Zubehör) erhalten sein:
 Motor und Gemischbildungseinrichtung
 Kraftübertragung
 Radaufhängungen
 Lenkanlagen, Bremssystem
 Aufbauten
 Fahrgestell
Als unwesentliche Änderung gilt auch der Austausch folgender Elemente durch Nachbildungen (dem Originalzustand
entsprechende Ersatzteile):
 Bereifung
 Zündkerzen
 elektrischen Glüh- und Entladungslampen
 Verglasung
 Ketten und Riemen
 Bremsbeläge
 Auspuffanlage
 Charakteristischer Entwicklungsschritt im Fahrzeugbau:
Ist jede Veränderung (z. B. Verbesserung, Umbau, Neukonstruktion, neues Design, etc.) im Fahrzeugbau
einer bestimmten Kfz-Marke / Type / Serie und veranschaulicht grundsätzlich einen Entwicklungsabschnitt,
der für eine bestimmte Epoche repräsentativ ist. Ein derartiger Schritt liegt daher typischerweise
bei der jeweils ersten Fahrzeugserie mit z. B. neuer Karosserieform, Motorvariante, Fahrzeuggeometrie,
Elektronik, neuen Bremsen o. ä. vor.
 Seltenheitswert:
Frühere Serienprodukte – nicht mehr hergestellt, von denen gegenwärtig nur noch einige Exemplare
vorhanden sind und die somit nicht beliebig im Fahrzeughandel beschafft werden können. Dazu zählen
Fahrzeuge, von denen nicht mehr als 1.000 Stück weltweit erzeugt wurden. Im Zweifelsfall könnte bei
großen Serienzahlen an Hand der nationalen Zulassungsstatistik nachgewiesen werden, dass die Anzahl
der derzeit im betroffenen Mitgliedstaat zugelassenen Fahrzeuge wesentlich kleiner ist als die Gesamtanzahl
aller je im betroffenen Mitgliedstaat zugelassener KFZ der gleichen (gegenständlichen) Kfz-Marke /
Type und die Zahl 300 nicht überschreitet.
 ursprünglicher Verwendungszweck:
Ist nicht mehr gegeben, wenn die Fahrzeuge auf Grund der ursprünglichen Bauart (z. B. mangels derzeit
geltender Sicherheits- Umweltschutz- o. ä. Standards) den aktuellen kraftfahrrechtlichen Bestimmungen
nicht entsprechen.
 Hoher Wert:
Ein Wert, der höher ist als das 2-fache des zum maßgeblichen Zeitpunkt erzielbaren Materialwertes bzw.
Schrottwertes.

---------------------------

Also jetzt auch von mir zum letzten Mal festgestellt:
Schmeißt eure originalen Chassis & Karosserien nicht weg, auch wenn sie so gut wie zerstört aussehen!
Alles läßt sich wiederherstellen!
Nachbauten sind Nachbauten und Vorspielung falscher Tatsachen bei Gutachten ist Betrug!

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Re: Repros.

Beitragvon otisray » Di 14. Sep 2010, 19:26

hmmmm. aha. naja ich hab jetzt einen diesel-cj7 bj 1980... von dem sind 1800 stück gebaut worden...is des jetzt a oldtimer oder nicht? :roll:
von den jetzt existierenden stückzahlen kenn ich 3, die in der originalvariante in österreich laufen...vom baujahr her is er allerdings nicht VOR 1980...
ich will aber in zukunft weiter sorglos damit herumtuckern...
was ist jetzt zu tun?
lg
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Re: Repros.

Beitragvon Viktor » Do 16. Sep 2010, 08:47

hi,

guck doch einfach mal in die Liste der Historischen KFZ (Rote Eurotax).
da stehen einige Fahrzeuge it BJ 1980 drinnen...

ausserdem kann man beim Land (in NÖ ist das die WST8 in St. Pölten) eine Aufnahme in die Besagte Liste beantragen, wenn man mit Gutachten der Meinung ist, das es sich um ein Historisches KFZ handelt.

Ich denke z.b. auch, das ein DeLorean, von dem zwischen 1982 und 1984 oder 1985 in Summe 8400 Stück weltweit gebaut wurden früher oder später als Historsch gelten wird.

grüsse >Vik<
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Re: Repros.

Beitragvon Viktor » Do 16. Sep 2010, 08:48

PS:

hab auch irgendwo mal gelesen, das in Ausnahmefällen auch jüngere Fahrzeuge (als 1980) als historisch aufgenommen werden können, wenn nachweislich ein erhaltenswürdiges exemplar vorliegt, bzw. eben die gesamtmenge an einer spziellen Konstruktion sehr gering ist...

greetz
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