von Gerald » Mi 15. Aug 2007, 15:07
meinen mb fahre ich im schnitt jeden zweiten tag auf der straße und oft auch auf unbefestigten straßen. manchmal auch in schwererem gelände und bisher einmal auf einem trial. ich hab ihm dafür schon etliche goodies gespendet (fürs hobby ist einem ja nichts zu teuer), darunter auch eine differentialsperre hinten. mein marktresearch hat ergeben, daß die früher mal angebotene "limited slip" sperre (reibsperre) nicht mehr zu finden ist. von einer vollsperre in der vorderachse wird von allen einstimmig abgeraten, das fahrzeug wird nicht mehr wirklich gut fahrbar. was habe ich gefunden:
der mb hat vorne und hinten eine dana 23 oder 25 achse. dafür gibts von powertrax eine automatische sperre lock-right. es handelt sich dabei um einen sogenannten "lunch-box-locker", weil die sperre in den vorhandenen diffkorb reinpaßt und dort die kegelräder ersetzt. d.h. man braucht das spiel zwischen triebling und tellerrad nicht neu einstellen, kann daher auch von "laien" eingebaut werden. sie funktioniert so, daß sich kein rad langsamer drehen darf als das tellerrad, schneller schon. beim kurvenfahren, bei dem sich das äußere rad bekanntlich schneller dreht als das innere, wird das äußere rad einfach abgekoppelt. sobald es wieder grad geht, macht die sperre zu und verbindet die beiden wellen starr. das kann ein lautes klack-geräusch verursachen, bei dem dem hasenherz dieses gleich in die hose fällt, weil es klingt, als wäre eine welle gebrochen.
ich hab mir diese (leider) in deutschland um viel geld gekauft, gibts in den usa ab ca. $ 320,- plus transport und zoll immer noch billiger. diese wurde in der vergangenen woche von stefan legat eingebaut. viele teile meines mb stammen von WOF und die haben den diffkorb selber nachgebaut. deshalb - große überraschung - hat die sperre um ein äutzerl nicht reingepaßt. stefan hat dann ein wenig gefräst, hat aber nicht den erfolg gebracht. ich hab ihm dann einen anderen diffkorb abgekauft bei dem die sperre super reingepaßt hat. mit dickem öl und etlichen ölzusätzen aufgefüllt tut sie nun ihren dienst.
gefahren habe ich sie bisher nur auf der straße und im wesentlichen merkt man sie garnicht. das klacken ist durch das dicke öl und die zusätze von stefan bei moderater fahrt nicht zu hören. am wechsel hab ich in den kehren ordentlich gas gegeben und weil sich ein langsamer vor mir kurz eingebremst hat, bin ich kurz von gas weg und dann wieder voll drauf gegangen. diese aktion hat die sperre mit einem lauten klack quittiert und hätte ich nicht gewußt, daß das normal ist, hätte ich einen bruch irgendwo im antriebsstrang vermutet. so habe ich es als lebenszeichen genommen. beim anfahren und hochschalten merkt man unmittelbar beim einkuppeln eine ganz leichtes drehmoment des jeeps um die hochachse (gieren). ich nehme an, daß das davon kommt, daß die sperre eine viertel radumdrehung braucht zwischen offen und gesperrt und deshalb bei entlastung etwas aufmacht und bei belastung wieder zu. d.h. ein rad wird beim einkuppeln sofort angetrieben, das zweite um einen bruchteil später. im winter bei glatter fahrbahn kann das ganz lustig werden. ich hab den jeep jedoch in der steiermark stehen, in einem landschaftsschutzgebiet, da wird nicht gesalzen sondern nur splitt gestreut.
werd euch dann berichten, wie sich die sperre im winter fährt und was sie im gelände bringt.
lg gerald
Willys MB + MBT, LJ80 Standort SO-Steiermark, Nähe Bad Gleichenberg
Geh nicht nur die glatten Straßen.
Geh Wege, die noch niemand ging,
damit du Spuren hinterlässt und nicht bloß Staub.