Ventiltausch beim WC 51

Alles Rund um die 3/4 Tonner der Amerikaner

Moderator: Viktor

Ventiltausch beim WC 51

Beitragvon Major Tom » Mo 16. Apr 2007, 20:43

So, damit sich hier auch mal wieder was tut !
Da alle anderen Versuche, den Effekt des "in den Ansaugkrümmer hineinschießen" nicht von Erfolg gekrönt waren, musste ich doch rann und die Ventile tauschen. Das war jetzt aber schon meine letzte Chance, was anderes kanns jaetzt aber nimmer sein...

also ans Werk, Wie ein Dodgemotor aussieht weis hier eh jeder (eh klar), also hab ich mir das erste Foto geschenkt...

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Hier hab ich schon mal Krümmer, Kopf und sonstige Anbauteile entfernt... das ging ja noch.

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Das ist der Übeltäter: 2. Zylinder / Einlassventil. Deutlich ist der Abbrand zu erkennen (links unten für all jene...)
Dieses Ventil war schuld am obengenannten Effekt !

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Hopla, beim 3. Zylinder sieht das Aulassventil auch nicht gut aus ! Hätte wohl auch nicht mehr lange gehalten, dann wäre ca. 1/4 abgebrochen.
Am Bild ist nur ein Riss zu sehen, Tatsächlich sind es 2. Könnt jetzt nicht sagen, daß mir das beim Fahren irgendwie aufgefallen wäre...

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Hier sieht man den Ansaugkanal für den ersten und zweiten Zylinder, normalerweise sollte dieser heller als die danebenliegenden Auspuffkanäle sein...

Bild

Ansonsten war die Verbrennung in der Maschine nicht so schlecht, im Block und auch auf dem Kopf sind eigentlich nur sehr minimale Ablagerungen.
Hab schon Motoren gesehen wo die Ablagerungen bis zu 5 mm dick waren (na da sieht er doch wie neu aus). Es sind auch keine Risse zu sehen und
die Kopfdichtung war wie neu (auch keine Risse und an keiner Stelle durchgebrannt).

Bild

Hier die Ventilsteuerung. Wollte die Federn auch gleich tauschen, deshalb hab ich die ersten 3 ausgebaut. Ein vergleich mit den Neuen ergab aber keine Notwendigkeit - also hab ich´s wieder eingebaut. Bis hierher ging ja wirklich noch alles fast eifach. ABER DAS RAUSFUMMELN VON DEN VENTILKEILEN
WAR EIN SCH***

Da ich allein war konnte ich leider nicht alle Arbeitsschritte Fototechnisch festhalten. Die Ventile mussten natürlich zuerst eingeschliffen werden.
Leider hab ich nur ein Handwerkzeug zur verfügung gehabt, so, 12 Ventile: 12x vorschleifen und 12x nachschleifen, aufpassen das der Schleifsand ja nirgends reinkommt, nachher alles waschen und säubern (hoffentlich haben sich nicht irgendwo ein paar Krümmel versteckt).
DAS WAR EIN NOCH GRÖSSERER SCH*** Im Bauch hab ich an Muskelkater und des Kreuz fallt ma oh (ein WE über den Kotflügel gebeugt um an den Motor zu kommen !!!) und in den Händen hab ich jetzt sicher eine Woche kein Gefühl mehr (von der "rubblerei" - sprich Ventileinschleifen)

Bild

Bevor ich soweit war mussten aber noch diese verdammten kleinen, glitschigen Dreckdinger, die VENTILKEILE wieder an ihren ihnen zugedachten Platz !
DAS WAR DIE ABSOLUTE KRÖNUNG
Wenn man einen Motor neu aufbaut is das schon schwierig, aber da gehts leichter weil noch kein ÖL drinnen ist, es kann unten alles wieder rausfallen und sauberer ist es auch. Aber hier? Man kommt schon schwierig an den Motor, man kommt nur mit (fast) gebrochen Fingern dahinn wo die Keile hin sollten, man hat sowieso zu wenig Hände, hätte man mehr hände wäre man sich selbst im Weg, es darf sich kein Teilchen ins Kurbelgehäuse vertschüssen (Kopfschuss), alles ist voll mit altem (sehr schwarzen) ÖL (hab heut noch das Öl in den Hautvertiefungen), man hat von den vorigen Arbeiten sowieso kein Gefühl mehr in den Händen, braucht man eh nicht (ironie) weil man sowieso nicht sieht wo man sich gerade die Finger einzwickt, man sich schon mit den Zähnen an der Stange festhält (die im Vordergrund, die den Kühler fixiert) weil man sowieso kein Kreuz mehr hat,..........SCH***



Aber es ist eine Freude, diese "hellen" Köpfchen im Block zu sehen...

Also "jederzeit wieder" sag ich an dieser Stelle sicher nicht. War schon a plackerei. Nächstes WE kommt alles wieder drauf und dann sollte er für diese Saison gerüstet sein.

So long
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Re: Ventiltausch beim WC 51

Beitragvon schrott » Di 17. Apr 2007, 06:14

Major Tom hat geschrieben:Wie ein Dodgemotor aussieht weis hier eh jeder (eh klar), also hab ich mir das erste Foto geschenkt...

na ja.
ich nicht..... :oops: .....noch nicht..... :wink:

danke, dass du es so schön dokumentiert und hier eingestellt hast........
so etwas ist für mich als newbie immer wieder interessant...

lg :wink2:
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Beitragvon Major Tom » Di 17. Apr 2007, 07:04

Hallo !

Wenn ich mit der Arbeit fertig bin werde ich ein Foto von der Maschine machen !
Werde auch in Zukunft versuchen div. Arbeiten zu Dokumentieren, is aber nicht immer so einfach. Vor allem muss man daran denken ! Ich denke, daß es möglicherweise für andere hilfreich ist nicht genau den selben Fehler zu machen...

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Beitragvon schrott » Di 17. Apr 2007, 08:55

so ist es.
solche dokus sind sehr hilfreich.

aber ich weiss, wie es ist, zu arbeiten UND zu fotografieren......ein bisschen schwierig.

lg :wink2:
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Beitragvon Viktor » Di 17. Apr 2007, 14:27

hey, super bericht, und danke für die REALISTISCHEN Berichte...
das mit den keilen war schon beim jeep blöd, wie der motor draussen war (der neuaufbau).
hier sinds 4 ventile mehr, und alles dreckig...

gratuliere, und ich drück die daumen, das er brav läuft!

grüssli >Vik<
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Beitragvon Major Tom » Mo 23. Apr 2007, 15:49

Sodala, will euch nicht länger auf die Folter spannen. In dieser Folge: Die Wiedermontage der Teile und anschl. Probefahrt ?

Bild

Bevor ich den ZK montiere werden noch die Ventile eingestellt (so sehe ich leichter wann alle beide Ventile geschlossen sein müssen, im Arbeitstakt) und anschließend auch gleich der Zündzeitpunkt (mittels Prüflampe) so ca., über den Daumen, ungefähr,... hingestellt. So gehts leichter, Motor kurbeln (achtung, die Benzinpumpe fördert !) und am 1. Zylinder - Einlassventil geht zu - Kolben rauf und ca. 1-2mm bevor er ganz oben ist (ist ungefähr die 2 Grad Marke auf der Keilriemenscheibe an der KW) den Verteiler drehen bis der Kontakt elektrisch öffnet.

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Bevor die Kopfdichtung aufgelegt wird, ist der Motorblock mit Motoröl einzupinseln...

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...das gilt natürlich auch für die Kopfdichtung selber !
Ich nehme mal an, daß dieses Vorgehen der gleichmäßigen Ausbreitung der Dichtung beim festziehen des Kopfes zuträglich sein soll...

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Normalerweise schätz ich das nur so... aber hier stell ich grad den Kontaktabstand der Zündkerzen mit der Fühlerlehre ein !

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Mit der Hand mal alle Muttern ein wenig angezogen (streng nach Vorschrift) und mit dem Drehmomentschlüssel auf 2-3 mal (in Schritten) angezogen.
Beim ersten Warmlaufenlassen des Motors war die Kopfdichtung leider NICHT dicht ! Nach inanspruchnahme meines Telefonjokers weis ich jetzt folgendes:
Die Kopfdichtung beim Dodge muss man ungefähr 5mal nachziehen bis sie wirklich dicht wird...
500 Km fahren und nochmals nachziehen. Und das bei heissem Motor (180GF) und wie gesagt wenns blöd herkommt dan bis zu 5mal...

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Jetzt wird der Krümmer an seinen Platz gebracht...

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Und so sieht er fertig aus ! Muss mich an dieser Stelle selbst loben... jetzt geh ich erst mal einen Kaffee trinken...
Das erste mal wollt er nicht gleich anspringen, als ers aber dann doch getan hat hab ich sofort gehört, daß er jetzt ruhiger klingt. Joker sofort weg (jetzt springt er fast ohne Joker an). Die Vergasereinstellungen hab ich sofort reduzieren müssen da er mit den "alten" Einstellungen viel zu hoch gelaufen ist.
Leider war die Verschraubung vom Thermometer nicht dicht (sch***), hab dann nachgesehen und festgestellt, daß sie eingerissen war (**********). Da ich nicht noch ein WE warten wollte hab ich a bissl improvisiert - für eine Weile is mal dicht. Motor wieder an (wie schön der anspringt...)... verflixt, Ölleitung undicht ! Da ich schon mal dabei war hab ich gleich neue Ölleitungen eingebaut. Die Verschraubungen muss man nur sehr fest anziehen 8aber ab einem gewissen Punkt traut man sich einfach nicht weiter anzuziehen...). Problem gelöst, dann kam der oben schon erwähnte Wasseraustritt an der Kopfdichtung. Hab in mal warmlaufen lassen und die Dichtung nochmal angezogen. Jetzt passts fürs erste.

Bild

Das war dann nach der Probefahrt über den Gerichtsberg nach Hainfeld und wieder retour. Beim wegfahren ist mir schon aufgefallen, daß viel gleimäßiger beschleungt, das schalten einfacher ist und die Maschine einfach besser (angenehmer) klingt. Am anfang war es für mich wirklich eine Überwindung aufs Gas zu steigen, aus verständlichen Gründen. Bin ihn also mal langsam "angefahren", über den Gerichtsberg bin ich in der vierten geblieben und hab ihn schön langsam drübergenudelt. Einfach Suuuper. Nach Hainfeld rüber dan schon etwas forscher mit 50-55 mph. Selbst das leichte wobbeln der Lenkung ist jetzt weg ! Dürft also schon was ausgemacht haben, das Auspuffventil. Scheinbar is der Motor doch unrund geworden. Beim zurückfahren bin ich vor dem Gerichtsberg voll aufs Gas und rüber. Klar wird er langsamer, aber jetzt fährt er sich wieder so, wie ich ihn gekauft habe ! Weis jetzt gar nicht wie das runterschalten geht.. bin ja ständig mit der vierten gefahren !
Auf jeden fall SUUUUUUPER ! Jetzt wird er doch wieder ein Weilchen halten...Die Risse im Block (ganz fein) heilen leider nicht mehr zu...

Tom :wink:
Ürigens: so ein Stativ hat schon Vorteile...

Bild

Das sind übrigens die neuen Ölleitungen, leider nicht mehr in schwarz !


Wenn sich jemand wegen der dicken Jacke fragt, das war des nächtens, bin um 23:45 fertig geworden und da wars wirklich schon saukalt in der Garage !
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Beitragvon Viktor » Mo 23. Apr 2007, 17:31

super, super... ich bin wohl der einzige, der nicht dazukommt, seinen grünen wieder für den sommer aktiv zu haben.

Bevor die Kopfdichtung aufgelegt wird, ist der Motorblock mit Motoröl einzupinseln...


da sagt auch jeder was anderes... hängt das von der art der dichtung ab, ob mans trocken oder mit öl zusammenbaut?

grüssli >Vik<
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Re: Ventiltausch beim WC 51

Beitragvon schrott » Mo 23. Apr 2007, 20:20

Major Tom hat geschrieben:Die Kopfdichtung beim Dodge muss man ungefähr 5mal nachziehen bis sie wirklich dicht wird...
500 Km fahren und nochmals nachziehen. Und das bei heissem Motor (180GF) und wie gesagt wenns blöd herkommt dan bis zu 5mal...

gilt das für den willys-motor auch?? wenn ja, dann hab ich handlungsbedarf....... :?

jedenfalls vielen dank für den bericht.........kriegst wieder einen gutschein für ein bier beim "salzburger" auf der erdberger lände 14......wann hast zeit? :P
ist eh schon mal wieder fällig........

prucky, major tom, viktor, schrott.......wer sonst noch? ich werde einen termin im event vorschlagen.....

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Beitragvon Major Tom » Di 24. Apr 2007, 10:30

Das mit dem öffteren nachziehen ist nur bei den "Kupfer-Asbest-Kupfer" - Dichtungen so. Das Asbest (o.ä.) geht mit der Zeit ganz schön zsamm. Wies bei anderen Dichtungen aussieht weis ich nicht. Das mit dem Mötoröl einstreichen steht in den Originalhandbüchern ! Da ich weitestgehendst älteres Material verwende (hab ich noch liegen gehabt), ändere ich an den Verarbeitungsmethoden auch nichts...

Tom :wink:
Jetzt noch das Lenkgetriebe nachstellen...
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Beitragvon Viktor » Di 24. Apr 2007, 11:45

das heisst: kupferdichtungen (alte) mit öl, bei den "neuen" dichtungen dies so beim camo & co gibt (würg) je nach lust und laune...

das mit dem öl macht sicher insofern sinn, da unebenheiten besser gefüllt werden, aber nachziehen schadet eh nicht... immer mit drehmoment halt.

dein WC51 wird bald super-super laufen.... sollte sich jemand daran ein beispiel nehmen ;-)

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