Hallo !
Damit sich hier mal wieder was tut...
Ich stell das wieder bewust unter "Dodge" rein und nicht unter "Restaurierungen" - schließlich geht es hier um meinen Dodge
und eine Suche nach einem Tipp (?) geht so etwas leichter.
Also begonnen hat das ganze so:
Pickerltermin war ausgemacht und ich wollte noch die Bremsen nachstellen. Habe ja bereits die Schläuche getauscht weil mir
heuer die Bremsleistung etwas zu (sehr) mager war... Hat zwar ein wenig gebracht aber der bringer wars auch nicht, naja sind
auch schon lange drinn, werd wohl neue Bremsbacken brauchen... so hab ichs mir zumindest gedacht ! Also mit dem Wagenhebr und
einem 27er-Schlüssel unters Auto un ans Werk ! So ganz bequem unter dem Gatsch (mittlerweile getrocknet und nur staubig) der
letzten Ausfahrten und auf dem kalten Garagenboden verkrümmt liegend ist mir auf einmal aufgefallen, daß die linke hintere
Bremstrommel am Rand etwas schimmert. Gerade so, als ob sie geputzt und eingefettet worden wäre ! Mir schwahnt böses... Also
wie eine Raupe unter dem Auto hervor und raus damit, in der Garage war kein Platz um die Bremstrommel abzunehmen. Wagen hoch,
Rad runter, Bremstrommel runter, Aaaaaaaargh !!!! Bremstrommel wieder rauf, Rad rauf und Dodge in die Garage zurück. Das war
zu viel Arbeit für ein angebrochenes WE ! Paul hat mir netterweise die erforderlichen Teile vom Stefan mitgenommen und am
nächsten WE gings ran.
Und das hab ich gesehen als die bremstrommel unten war
Hier im Detail. Das Radlager ist kaputt gworden (die Radnabe lies sich mit der Hand einige mm bewegen,war beim fahren aber
nicht bemerkbar, auch beim rütteln war nichts zu merken) und darauf hat der innere Radlagersimmering aufgegeben. Das Ergebnis:
fast die gesammte Fettfüllung der Nabe ist in die Bremstrommel gewandert ! Bin also fast die gesammte Saison mit einer gut
geschmierten Bremse gefahren ! Manchmal war echt schon scheiße zum Bremsen, wortwörtlich...
Hier die Bremstrommel (etwas unscharf leider), kaum abnützungen erkennbar ! Kein Wunder...
Hier sind die Bremsbacken entfernt (zum glück hab ich noch "alte" Backen liegen gehabt, die von der Belagstärke sogar noch
besser waren als die aktuellen), die Ankerplatte gereinigt und die Radnabe mit neuen Innenteilen (neue Radlager und
Simmeringe) bereits wieder montiert.
Zum einstellen der Radlager hab ich wieder mal meinem Telefonjoker (Erwin Polt) befragt. Also: die Radlager werden am besten
mit dem montierten Rad (!!!) eingestellt. Wenn man das Rad mit beiden Händen oben und unten nimmt und kräftig daran rüttelt,
muss ein leichtes Spiel spürbar sein ! Da beim anziehen der Kontermutter das Lager wieder angedrückt wird, muss man das Lager
ein paar mal nachstellen. Ein zu streng eingestelltes Radlager erwärmt sich zu sehr. Is leicht zu kontrollieren indem man eine
Strecke fährt auf der man nicht viel bremsen muss. Wenn man auf den Teller der Steckachse greift darf dieser nur ein wenig
wärmer sein aber nicht heiß ! Dann ist das Lager zu streng eingestellt.
Nachdem ich schon drann war, kommt die rechte Seite auch noch drann. Der innere Simmering war hier zwar auch schon etwas
undicht aber bei weitem nicht so schlimm wie auf der linken Seite (war nur leicht ölig um die Radnabe).
Hier die Radnabe mit bereits neuen Radlagerschalen.Den alten Simmering kann man einfach brutal herausstemmen, die
Radlagerschalen müssen ausgepresst werden (haha). hab sie einfach mit hilfe eines Rundeisens herausgeschlagen. Nabe reinigen
und die neuen Schalen wieder einpressen (haha). Gerade ansetzen und einschlagen. Damit die neue Schale nicht beschädigt wird
habe ich die alte draufgelegt (zum einschlagen). Sinnigerweise sollte man vorher in die alte Lagerschale einen Schlitz mit der
Flex schneiden (aufschneiden), sonnst bekommt man die dann nur mehr schwer heraus (Jaja, learning by ...), so geht sie etwas
zusammen und kann leicht wieder entfernt werden. Dann wieder mit dem Rundeisen weiter bis die Schale am Sitz ist. Zweite
genauso und das schwerste sollte überstanden sein... dachte ich zumindest ! Der innere Simmering ist mit einem Sprengring
gesichert, damit er nicht aus der Nabe wandert. Nur - ich hab den neuen erst gar nicht rein bekommen ! Nachdem ich einen
"verklopft" habe (einschlagen mit dem Hammer ist nicht anzuraten) musste eine Presse her ! Also Radnabe unter die Achse
gestellt, Simmering justiert, den kleinen 3tonnen-Wagenheber drauf und gegen die Achse aufgepumpt. Eigentlich sollte der
Simmering schön in die Nabe rutschen - bei mir hat sich der Wagen gehoben bis die HA kompl. in der Luft war !!! Irgendwie hab
ichs dann doch geschafft. Um den Simmsering dann ganz einzuschlagen (sitzt etwas tiefer in der Nabe) hab ich dann wieder eine
der alten Lagerschalen verwendet um VORSICHTIG mit dem Hammer arbeiten zu können, Sprengring rein - fertig. Wenn das mal
jemand machen muss und an dieser Stelle angelangt ist - sollte er schon das hintere Lager drinnen haben !!!! Denn das geht
nicht durch denn Simmering !
So nebenbei fällt viel Abfall an ! Jetzt frage ich mich nur ob das zum Alteisen oder zum Altöl gehört...?
Und hier ist er !!! Jeder redet davon aber niemand hat ihn je gesehen: Der spezialschlüssel zum einstellen der Radlager am
Dodge !!! Angeblich soll es ein Original werkzeug geben - soll ! Bis jetzt hat ihn noch niemand bekommen. Nachdem das
aufschlagen der einstellmuttern relativ destruktiv ist (die Kontermutter ist aus Messing), habe ich mir kurzerhand einen
Schlüssel anfertigen lassen (da ist unser Firmenschlosser wirklich gut). Er hat hinten sogar eine alte Nuss angeschweist,
jetzt passt sogar eine handelsüblicher Ratschenschlüssel.
Hier sieht man sehr gut das äussere Lager und die Einstellmutter (der Sicherungsring und die Kontermutter sind noch nicht
montiert).
Da ist bereits der äussere Simmering drauf (er dichtet die Radlager gegen das Achsrohr ab, damit kein Diff-Öl ins Lager kommt
und dieses auswäscht), der Simmering dichtet auf der Kontermutter (habe sicherheitshalber neue eingebaut) !!! Habe hier schon
alles zusätzlich mit dichtmasse eingestrichen, jetzt fehlt nur noch die Steckachse...
Da ich einige der Bremsbacken getauscht habe, musste ich die "grosse" Bremseinstellung machen. Schwergängige Schrauben und
Muttern erschweren dies zwar aber wenn man einmal dahintergekommen ist wies geht... Beim ersten Test ist das Bremspedal nur
einige cm tief runter gegangen, die ziehen jetzt wie Sau ! Beim rausfahren aus der Garage hat leider die linke Bremse
stellenweise blockiert und ich musste das ganze nochmal einstellen. Beim festziehen der Ankerschrauben muss man höllisch
aufpassen, daß sich diese nicht mitdrehen. Ein kleines Ruckerl und schon blockiert sie (Abstand Bremstrommel zu unterer Seite
der Backe ist nur 0,15mm !).
So ganz nebenbei hab ich bemerkt, daß das hintere KG der hinteren KW sich in der Klaue bewegt (obwohl verschraubt !!!), also
hab ich gleich mal eine neues reingetan und die Schubstücke frisch abgeschmiert.
An der VA mach ich auch noch die Simmeringe und die Bremserei, ein neues Kabel zum rechten Scheinwerfer und das Pickerl sollte
kein Problem sein...sollte. Wenn es sich ausgeht mach ich den vorderen KW-Simmering auch noch, das wär aber dann genug für
heuer...
So Long
Major