Da sich mein Schaltgetriebe schon angehört hat, als ob jeden moment die Kugeln aus sämtlichen Lagern rausfallen würden, stand eine Reparatur an. Die Simmeringe waren sowieso schon alle hinn (das ergab eine gute Schmierung der Handbremse !), also nichts wie rann...
Da ich mir schon vor einigen Jahren ein Reservegetriebe zugelegt habe gehts der tausch ja schneller - denn wie immer stand auch diesmal ein Camp-Termin vor der Tür... wie immer wenn solche Arbeiten anstehen !
So hat mein altes Getriebe von unten ausgesehen...
Material (Lager, Simmeringe, und div.) hab ich auch schon lange liegen gehabt, also nichts wie ran ! Ein gut aufgeräumter Arbeitsplatz ist der Beginn:
Leider war auch dieses Getriebe nicht mehr soooo Toll, die Federn für die Kugeln die die Schubstangen in der jeweiligen Position halten sehen etwas komisch aus...oder ? Eigentlich sollten sie gleich lang sein...
Hab mir also neue Federn besorgt die in Länge und Federkraft in etwa gleich waren. Sicherheitshalber hab ich die Federkraft etwas stärker gewählt damit mir nicht die Gänge rausrutschen. Laut stefan sollen die Federn so stark sein, daß man die Kugeln nur schwer reindrücken kann. Do da kam das nächste Problem - die Federn waren ums A.........n zu groß (im Durchmesser)! Hab also wieder mal improvisieren müssen ! Deckel in den Schraubstock eingespannt, nächsten passenden Bohrer und einfach aufgebohrt ! Geht einwandfrei und die Federn passen jetzt ! Der Bolzen dr den Ganghebel führt wurde neu angefertigt und eingepasst da der alte schon ausgeleiert war und der Hebel zu viel seitliches Spiel hatte.
Hier ist der Deckel fertig aufgebaut (inklusive der Verriegelungen !) und mit Draht gesichert... Alles nach den Vorgaben.
Einige Zähne sind ausgebrochen, aber das is dem Getriebe eh wurscht... Die Lager sind alle neu und die Vorgelegewelle ist eine Maßanfertigung, besser als neu !
Das Lager am Getriebeausgang. Habe ein Lager mit Blechdichtung genommen, damit aber das Tachoritzel auch geschmiert wird hab ich in den Blechring löcher eingeschnitten. Normalerweise hat das Lager überhaupt keine Dichtung, so kommt aber nicht zu viel Öl in den hinteren Teil (Sabbert sonst nur schneller). Unter dem Lager ist sowieso eine "Rückflussöffnung" da kommt das Öl auch durch.
Bei der Getriebeeingangswelle hab ich ein voll abgedichtetes Lager genommen. Da es eine Dauerschmierung von sich aus hat braucht es nicht mit dem Getriebeöl geschmiert werden und so kommt kein Öl zur Kupplung (speziell wenn man Bergab fährt). Leider hab ich die Rückflussöffnung nicht verschlossen weil ich mir nicht sicher war ob das Lager wirklich so dicht ist. Beim nächsten mal werd ich diese Öffnung aber zupfropfeln (zumindest im Querschnitt verkleinern).
Auf diesem Teil fährt das Kupplungslager, außerdem hält es das Kugellager in Position. die Dichtungen müssen so stark sein, daß kein übermässig starker Druck auf das Lager ausgeübt wird es aber trozdem gehalten wird. Also draufschieben, die Schrauben leicht anziehen und den Spalt ausmessen (Fühlerlehre), dann passende Dichtungen auftreiben und zusammenbauen.
Der Handbremsenhalter mit Tachoritzel und bereits eingepresstem Simmering (auch die Simmeringe aussen mit Dichtungsmasse bestreichen und dann erst einpressen, so werden altersbedingte unebenheiten abgedichtet). Handbremstrommel und Bremsband sowie Handbremshebel sind auch neu (nicht am Foto).
Ein Typisches Problem sind auch die "Klauen" ! Dadurch, daß der Simmering immer an der selben Stelle läuft, bekommt das Ding regelrechte Rillen. Ein neuer Simmering läuft aber auch genau an dieser Stelle, daher wird er innerhalb kürzester Zeit wieder undicht (reibt sich ab). Habe das Ding etwas angeschliffen und polliert aber diese Rillen bekommt man nicht weg ! Entweder abdrehen (schleifen) und eine harte Hülse raufpressen (war mir zu aufwändig), neues Teil kaufen und hoffen das es besser ist (zu teuer wenn möglich das Teil neu zu bekommen, ausserdem hatte ich dazu keine Zeit...) oder...
...oder... ein kleiner Trick ! Da die Rille nur an einer Stelle ist, wäre es möglich den Hals etwas abzudrehen damit im eingebauten Zustand der Simmering an einer nicht abgenützten Stelle läuft ! Da ich aber nicht viel hätte abdrehen können, hab ich einen "Zwischenring" gedreht. Diesen auf die Welle geschoben und dann die Klaue drauf geht auch (war einfacher). Jetzt steht die Klaue zwar etwas weiter vor, aber das gleicht das Schubstück auf der Kardan wieder aus. Auf dem Foto ist nur zu sehen wo der Ring hingehört. Dahinter sieht man die Schnecke die das Tachoritzel antreibt. Die schnecke wird nur zwischen Lager und der Klaue eingeklemmt.
Der Zussammenbau war damit schon fast fertig. Hier noch das grundierte Getriebe.
Der EINBAU dann, der war dann allerdings a sch... hockn. Hätt ich alleine nicht geschaft, hier hat mir Paul geholfen. In der Schwungscheibe ist eine Bronzehülse eingepresst in der die Eingangswelle gegengelagert ist. Naja, was soll ich sagen, zuerst geht diese sch... Hülse nicht rein, ist sie drinn passt die Welle nicht mehr ! Sie ist durch die zu enge Passung etwas geschrumpft. Jetzt hab ich wenigstens eine verstellbare Reibahle mehr ! Kupplung und Druckplatte (kompl.) hab ich auch gleich getauscht (zum einpassen der Kupplung hab ich gleich die Eingangswelle vom alten Getriebe verwendet ! Sonst bekommt man das neue Getriebe nicht rein...), Ausrücklager natürlich auch neu ! Am nächsten Tag dann Testfahrt, danach Pickerl nachgeholt (und immer wieder die "Blauen" besorgen müssen da das Pickerl ja schon abgelaufen war...) und noch einen Tag später Richtung Allensteig... ist sich wieder mal grad ausgegangen...
Tom